Erklärung zum Angriffskrieg auf die Ukraine

Seit dem 24.02.2022 wird die Ukraine auf Befehl von Wladimir Putin von der russischen Armee angegriffen – mit verheerenden Folgen für die vom Kriege unmittelbar betroffenen Menschen. Der Angriff auf die Ukraine ist völkerrechtswidrig und durch nichts zu rechtfertigen. Krieg, Gewalt oder die Androhung von Gewalt sind kein Mittel der politischen Auseinandersetzung. Am wichtigsten ist nun die Beendigung der Kämpfe und die Rückkehr an den Verhandlungstisch sowie die Organisation von Hilfe für die Betroffenen.

Unsere Solidarität gilt allen, egal auf welcher Seite, die durch den Krieg Leid erfahren, aber auch denen, die sich gegen diesen Krieg wenden und an Friedenslösungen arbeiten. Die Menschen in Russland sind nicht unsere Feinde, auch wenn die Solidarität mit der Ukraine gegenwärtig absolut geboten ist, Flüchtlingen geholfen, Sanktionen verhängt und die Selbstverteidigung der Ukraine gestärkt wird. Wir dürfen dabei aber nicht der Logik der Konflikteskalation folgen.

Durch den Klimawandel stehen wir als Weltgemeinschaft vor Existenz bedrohenden globalen Herausforderungen, die wir nur bewältigen werden, wenn alle Menschen, Staaten und Völker zusammenarbeiten. Ein Rückfall in ein Freund-Feind-Denken ist in keiner
Weise hilfreich. Zur Bewältigung der Folgen dieses Konflikts befürworten wir Untersuchungen zum Umgang Russlands, aber auch des Westens mit Konflikten und kriegerischen Auseinandersetzungen in den letzten 30 Jahren. Eine öffentliche Debatte über eine neue europäische Sicherheitsarchitektur ist nun geboten.

Stuttgart, den 15. März 2022

André Bleicher, Wolfgang Rau, Stefan Padberg